- Ausstattung für kurze Rüstzeiten und ökologische Produktion
- Besondere Fähigkeiten im Pharmadruck
- Hohe Wertschöpfung
Im vergangenen Jahr vollzog die Hamburger Druckerei Siepmann einen Generationswechsel in doppeltem Sinne. Zum einen übernahm Mark Siepmann die operative Geschäftsführung von seinem Vater Thomas. Zum anderen ersetzte das Unternehmen eine Rapida 106 aus dem Jahr 2008 gegen eine aktuelle Maschine gleicher Baureihe und Konfiguration. Dank höherer Automatisierung bietet die Neue noch mehr Produktivität und trägt so zur Kapazitätserweiterung im Unternehmen bei.
Die neue Rapida 106 ist wie schon die Vorgängerin eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm und umfassender Automatisierung für schnelle Jobwechsel. Denn sie kommt vor allem für die Produktion kleiner und mittlerer Auflagen zum Einsatz. Das beginnt bei 250 Bogen, häufiger sind es 500. Auftragswechsel gehören also zum täglichen Standard. „Hierbei ist die Rapida 106 unschlagbar“, erläutert Mark Siepmann. So gehören DriveTronic SPC mit Plate Ident zum Ausstattungspaket. Daneben legt das Unternehmen auf Ressourcenschonung und Umweltschutz wert. VariDryBlue-Trockner, CleanTronic-Tuchwascheinrichtungen, Ausstattung für den alkoholarmen Druck tragen dem u.a. Rechnung.
Besondere Fähigkeiten bis in den Verpackungsdruck hinein
Die Druckerei Siepmann ist ein Akzidenzunternehmen. Allerdings kein typisches, sondern eines mit besonderen Fähigkeiten für die Pharmabranche. Dank einer speziellen technischen sowie Workflow-Ausstattung und der erforderlichen Zertifizierungen entstehen mehrere Millionen Packungsbeilagen jährlich. Dieses Geschäft liefert Kontinuität und eine Grundauslastung des Druckbetriebes. Hinzu kommt die Verpackungsproduktion. Hierbei verhält es sich mit den Größenordnungen genau umgekehrt. Kleine Mengen und feine Kartonagen für Premium-Konsumgüter, Pharma- und Kosmetikprodukte sind das Markenzeichen von Siepmann.
Die Rapida 106 muss eine Flexibilität bieten, die diesem Produktumfang gerecht wird. Vom Beipackzettel mit 40 g/m2 bis hin zu Chromosulfat-Karton und G-Welle mit Stärken bis zu 1 mm reicht das Bedruckstoff-Spektrum, das auf der Maschine verarbeitet wird.
Im Digitaldruck entstehen alle Produkte ab Auflage 1. Das Unternehmen hat daneben eine Reihe von geschlossenen B2B-Webshops bei seinen Kunden implementiert. Deren Mitarbeiter ordern die benötigten Druckprodukte direkt und sind dabei sicher, dass sie hundertprozentig dem Corporate Design entsprechen. Auch ein großer Partner, der viele Webshops hostet, ist darunter. Eine Arbeitswoche startet üblicherweise mit bis zu 500 über das Internet eingegangenen Druckjobs.
Hohe Wertschöpfung
Diese Vielfalt an Druckprodukten intern abzuwickeln, setzt eine hohe Fertigungstiefe in der Weiterverarbeitung voraus. Besonders stark sind die Falzkapazitäten ausgebaut. Broschuren und Flyer, aber auch eine ganze Reihe an Verpackungen werden im Haus komplett gefertigt. Auch die Stanzkapazitäten sind auf die Verarbeitung von Bedruckstoffen bis hin zur G-Welle ausgerichtet. Das sichert eine hohe Wertschöpfung. Nur Buchstraße und Klebebinder fehlen. Für entsprechende Jobs, die bei Siepmann jedoch einen geringeren Anteil ausmachen, gibt es zuverlässige Partnerunternehmen.
63 Beschäftigte hat das Unternehmen, das vor 70 Jahren von Heinrich Siepmann in einem ehemaligen Hochbunker von Hamburg gegründet wurde. Rund 4.500 m2 beträgt die Produktionsfläche am Rand der Hansestadt heute. Der jährliche Umsatz liegt zwischen 9 und 10 Mio. Euro. Zu den meist regionalen Auftraggebern gehören neben den Pharmaunternehmen vor allem Werbe- und Produktionsagenturen, Konsumgüterhersteller oder Fotografen. Daneben bietet Siepmann seine Kapazitäten kleineren Medienunternehmen an, die nach einem leistungsstarken Kooperationspartner suchen.