- Koenig & Bauer begleitet Tests migrationsarmer, mineralölfreier Farbe der MGA Farbserie von hubergroup
- Test an der 16-Seiten-Akzidenzrotation C217 bei B&K Offsetdruck in Ottersweier
- Mineralölfreie, migrationsarme Farben ermöglichen Heatset-Druckbetrieben den Einstieg in den Verpackungsdruck
- MGA-Farben auch für bestehende Produktpalette von B&K nutzbar
- Druckfarbenverordnung verbietet schrittweise bis 2025 den Einsatz mineralölhaltiger Druckfarben in Frankreich
- MGA-Farben überzeugten auf verschiedenen Papieren
Im Frühjahr 2023 beteiligte sich Koenig & Bauer an ausführlichen Tests von MGA-Farbe für den Heatsetdruck bei B&K Offsetdruck in Ottersweier. Die MGA-Farbreihe der hubergroup wurde speziell für das Bedrucken von Lebensmittelverpackungen konzipiert. Sie ist mineralölfrei und besonders migrationsarm. Die Entscheidung von B&K zum Test dieser Farben hat mehrere Gründe.
Einstieg in boomendes Marktumfeld
Migrationsarme, mineralölfreie Farbe ist für den Heatset-Druckbetrieb eine wichtige Voraussetzung für einen Einstieg in den Verpackungsdruck – das größte sowie am schnellsten wachsende Drucksegment mit einer immensen Produktvielfalt. Die meisten Akzidenzmaschinen eignen sich aufgrund ihrer großen Formatvariabilität grundsätzlich sehr gut für die Anwendung im Verpackungsbereich oder lassen sich mit einigen Anpassungen, wie einem zusätzlichen Planoausleger oder einem Rollenaufwickler, für diesen Einsatzbereich optimieren.
Neue Optionen auch für bestehende Produktpalette
Doch nicht nur mit Blick auf zukünftige Marktpotenziale sind die MGA-Farben interessant. Sie bieten auch einen Mehrwert für bestehende Kund:innen. Das in zweiter Generation geführte Unternehmen B&K Offsetdruck produziert in Ottersweier beispielsweise auch eine ganze Reihe an Kinder- und Malbüchern. Diese können künftig mit den mineralölfreien MGA-Druckfarben nachhaltiger hergestellt werden. “Hier entstehen Druckprodukte, die maßgeschneidert auf die individuellen Wünsche unserer Kund:innen angepasst werden”, so Geschäftsführer Jörn Kalbhenn.
Positive Nebeneffekte der MGA-Farben
Mit dem Test der MGA-Farbe blickt man bei B&K auch künftigen Entwicklungen entgegen. So trat am 1. Januar 2023 im französischen Druckmarkt eine Verordnung für mineralölfreies Drucken in Kraft. Diese regelt den Anteil sowohl von MOAH als auch MOSH C16 bis C35 in der Druckfarbe und sieht eine Reduzierung dieser Farbbestandteile in zwei Schritten von 2023 bis 2025 vor. Demnach dürfen mineralölhaltige Heatsetfarben schon heute nur noch unter Auflagen eingesetzt werden und sind spätestens 2025 verboten – zumindest im französischen Markt. Eine Ausdehnung dieser Regelung auf die europäischen Nachbarländern halten Branchenexpert:innen für möglich.
MGA-Farben überzeugen im Test
Die Drucktests wurden auf einer C217-Akzidenzrotationsmaschine von Koenig & Bauer absolviert und von Expert:innen des Farbherstellers hubergroup sowie Koenig & Bauer begleitet. Getestet wurde zunächst auf beschichtetem Papier, welches typischerweise für Einwegverpackungen in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird und meist eine hohe Farbbelegung aufweist. In mehreren Durchgängen druckte die Maschine bei reduzierter Bahngeschwindigkeit sowohl mit als auch ohne zusätzliche Beschichtung mit MGA-UV-Lack. Es entstanden einwandfreie Druckprodukte, ohne erkennbares Abschmieren oder Trocknungsprobleme. Ein weiterer Testlauf mit gestrichenem Offsetpapier (90g/qm Bilderdruck glänzend) bestätigte das Ergebnis.
“Als Fazit der Testreihe lässt sich festhalten, dass sich die MGA-Farben bei reduzierter Maschinengeschwindigkeit genau wie konventionelle Heatsetfarben verhalten und direkt überzeugt haben”, so Georg Zitterbart, der als Drucktechnik-Experte die Produktionen für Koenig & Bauer begleitet hat.