- Auftragseingang steigt um 5,3 %, insbesondere durch zweistellige Zuwächse im Segment Sheetfed
- Covid-19-bedingter Rückgang im Konzernumsatz um 7,8 % – jedoch besser als der Branchendurchschnitt mit einem Minus von 13,5 % laut VDMA
- Effizienzprogramm P24x wirkt sich positiv auf Ergebnisentwicklung aus, trotz Umsatzrückgang EBIT-Verbesserung um 8,1 Mio. €
- Mit einem positiven Free Cashflow von 22,1 Mio. € hat Koenig & Bauer das Pre-Covid-19-Niveau der Nettofinanzposition wieder erreicht
Der Koenig & Bauer-Konzern („Koenig & Bauer“) ist in das Geschäftsjahr 2021 mit einem gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,3 % gestiegenen Auftragseingang auf 286,0 Mio. € gut gestartet. Dazu hat insbesondere ein zweistelliger Anstieg der Bestellungen im Segment Sheetfed beigetragen, wovon rund 60 % dem stark wachsenden und pandemieresistenteren Verpackungsdruckmarkt zuzuordnen sind. Damit konnte Koenig & Bauer seine Marktposition mit Bogenoffsetmaschinen im Verpackungsdruck weiter ausbauen.
Dr. Andreas Pleßke, Sprecher des Vorstands der Koenig & Bauer AG, erläutert: „Mit diesem positiven Auftragseingang sehen wir, dass sich die Investitionszurückhaltung unserer Kunden in vielen Bereichen aufzulösen beginnt, nichts desto trotz werden teilweise Neuinvestitionen angesichts der Unsicherheiten infolge der Covid-19-Pandemie von Kunden verschoben. Dies betrifft hauptsächlich den Bereich des digitalen Dekor- und Wellpappendrucks und des Blechdrucks, wobei wir hier weiterhin ein spürbares Interesse unserer Kunden sehen und beispielsweise der Wellpappendruck in Zeiten zunehmender E-Commerce-Transaktionen in den kommenden Jahren einen deutlichen Schub erfahren dürfte. Die von uns adressierten Endmärkte wie vor allem der strukturell wachsende Verpackungsdruck für beispielsweise Lebensmittel, Kosmetik- und Pharmaprodukte sind fundamental intakt. Im Banknotendruck deuten aktuelle Marktindikatoren wie die Projektpipeline und die Produktionszahlen auf ein weiterhin robustes Geschäftsfeld hin. Entsprechend sehen wir unser bewährtes breites Produktportfolio unverändert als zielführend an und sind davon überzeugt, dass wir unsere Marktposition nicht nur im Bereich Verpackungsdruck stärken und weiter ausbauen werden.“
Der Konzernumsatz lag mit 243,5 Mio. € Covid-19 bedingt um 7,8 % unter dem Vorjahreswert. Allerdings fiel der Umsatzrückgang damit weniger stark aus als der Rückgang bei Druckereimaschinen um 13,5 % laut VDMA. Das Servicegeschäft hat im ersten Quartal 2021 unter Corona-Bedingungen rund 29 % des Konzernumsatzes ausgemacht. Damit wurde, wenn auch auf Basis eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Neumaschinengeschäfts, die Konzern-Service-Zielgröße von 30 % nahezu erreicht.
Trotz des niedrigeren Konzernumsatzes lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach -17,0 Mio. € im Vorjahresquartal bei -8,9 Mio. €. Die Verbesserung um rund 8,1 Mio. € ist trotz des negativen Volumen- und Margeneffekts hauptsächlich auf das Effizienzprogramm P24x, reduzierte Funktionskosten sowie die Nutzung von Kurzarbeit zurückzuführen. Damit stieg die EBIT-Marge von -6,4 % auf -3,7 % im ersten Quartal 2021 an. Das Konzernergebnis erhöhte sich von -19,1 Mio. € im Vorjahr auf -11,7 Mio. €, was einem anteiligen Ergebnis je Aktie von -0,72 € (Vorjahr: -1,16 €) entspricht.
Gemischtes Bild in den Segmenten – Sheetfed mit zweistelligem Plus im Auftragseingang
Die einzelnen Segmente waren im ersten Quartal 2021 unterschiedlich von den Covid-19-Auswirkungen betroffen.
Im Segment Sheetfed entwickelte sich insbesondere der Auftragseingang im ersten Quartal 2021 dank der Zuwächse z.B. im Bogenoffset Großformat sowie bei Teilen der Postpressfamilie sehr positiv und stieg um 20,6 % auf 193,1 Mio. € an. Dabei sind mehr als 60 % der Bestellungen dem auch in der Covid-19-Pandemie wachsenden Verpackungsdruckmarkt, zu dem beispielweise Faltschachteln und Etiketten gehören, zuzuordnen. Mit 145,5 Mio. € belief sich der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Der Auftragsbestand ist um 23,6 % auf 379,7 Mio. € gestiegen. Das EBIT erhöhte sich auf -3,1 Mio. € (Vorjahr: -4,3 Mio. €), entsprechend lag die EBIT-Marge bei -2,1 % (Vorjahr: -2,9 %).
Im ersten Quartal 2021 war der Auftragseingang im Segment Digital & Webfed stark durch die Covid-19-Auswirkungen belastet. Die Zuwächse bei den Flexorotationen für flexible Verpackungen konnten die geringeren Bestellungen für Rollenoffset Druckmaschinen nicht ausgleichen. Auch die pandemiebedingte Investitionszurückhaltung im Bereich des digitalen Dekor- und Wellpappendrucks führte zu einem Auftragsrückgang von 46,1 % auf 23,5 Mio. €. Der Auftragsbestand reduzierte sich von 99,0 Mio. € auf 60,6 Mio. €. Mit 30,5 Mio. € belief sich der Umsatz nahezu auf dem niedrigen Wert des Vorjahresquartals und hat das EBIT von -4,3 Mio. € maßgeblich beeinflusst (Vorjahr: -5,6 Mio. €). Die EBIT-Marge verbesserte sich und lag bei -14,1 %, nach -17,4 % im Vorjahr.
Der Auftragseingangs im Segment Special lag mit 73,4 Mio. € nahezu auf dem Vorjahresniveau. Die Bestellungen bei Banknote Solutions (Banknoten- und Sicherheitsdruck) und bei Kammann (Direktdekoration von Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff und Metall) sind gestiegen. Dagegen war der Auftragseingang bei MetalPrint (Metallverpackungen) rückläufig. Bei Coding (Kennzeichnungslösungen für alle Branchen) blieb das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil. Der Auftragsbestand reduzierte sich im Berichtsquartal auf 237,5 Mio. €. Trotz einem um 18,2 Mio. € rückläufigen Umsatz verbesserte sich das EBIT von -4,5 Mio. € auf -3,9 Mio. €. Die EBIT-Marge lag bei -5,3 % nach -4,9 % im Vorjahr.
Signifikante Cashflow Verbesserung auch durch Net Working Capital Reduzierung sowie Rückführung der Nettofinanzposition im Covid-19-Umfeld
Sowohl der operative Cashflow als auch der freie Cashflow konnten jeweils signifikant im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch zum Jahresende 2020 gesteigert werden. Der operative Cashflow lag bei 27,8 Mio. € und der freie Cashflow verbesserte sich auch durch die Reduzierung des Net Working Capitals auf 22,1 Mio. €. Zudem konnte trotz weltweit anhaltender Covid-19-Situation auch die Nettofinanzverschuldung deutlich auf -26,0 Mio. € (31.03.2020: -40,7 Mio. €; 31.12.2020: -47,1 Mio. €) reduziert werden. Mit mehr als 250 Mio. € frei verfügbaren liquiden Mitteln und einer zum 31. März 2021 leicht gestiegenen Eigenkapitalquote von 26,0 % ist der Konzern finanziell gut aufgestellt.
Dr. Stephen Kimmich, CFO der Koenig & Bauer AG: „Der erneut im Vergleich zum Jahresende um rund 7 % gestiegene Auftragsbestand auf mehr als 670 Mio. € ist eine solide Ausgangsbasis für die von uns geplante Entwicklung des Koenig & Bauer-Konzerns im Jahr 2021. Mit den Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen von P24x haben wir zudem wichtige Weichenstellungen für die Verbesserung unserer Profitabilität vorgenommen. Auch im ersten Quartal 2021 konnten wir weitere Maßnahmen erfolgreich umsetzten. 2021 soll sich dies bereits in einem ausgeglichenen EBIT zeigen. Nach Abschluss des auf vier Jahre angelegten Effizienzprogramms streben wir ein Umsatzniveau von 1,3 Mrd. € und eine EBIT-Marge von mindestens 7 % sowie die Reduzierung des Net Working Capitals auf einen Wert von maximal 25 % des Jahresumsatzes an. Auch im ersten Quartal 2021 sind wir diesem Ziel durch ein aktives Net-Working-Capital-Management ein Stück näher gekommen.“
Der Quartalsbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung.