Koenig & Bauer mit Zahlen zum ersten Halbjahr 2024 sowie “Spotlight” Eckdaten und bestätigt operative Guidance in schwierigem Marktumfeld

  • Verbesserte Auftragslage: Auftragseingang steigt auch durch drupa um 16,0 % auf 641,5 Mio. € und führt zu höchstem Halbjahresauftragsbestand von 1.021,0 Mio. €
  • Konzernumsatz zum HJ erwartungsgemäß mit 532,0 Mio. € unter Vorjahr – jedoch sequenzielle Umsatzsteigerung in Q2 von 25,6 Mio. € auf 278,8 Mio. € erzielt
  • Umsatzrückgang in Sheetfed und Special aufgrund marktbedingter schwacher Auftragslage in Q3 2023, leichter Umsatzanstieg im Segment Digital und Webfed
  • Nicht operative außerordentliche Aufwendungen von ca. 10 Mio. €, hauptsächlich für die Leitmesse drupa, belasten das Ergebnis erwartungsgemäß
  • Operatives EBIT: Zum HJ bei -23,9 Mio. €, in Q2 wie erwartet mit -13,7 Mio. € leicht schlechter als in Q1 – allerdings auf Monatsbasis im Juni ggü. April und Mai verbessert
  • Fokusprogramm „Spotlight“ besteht primär aus Maßnahmen zur Kostenverbesserung mit einem Aufwand von 30 bis 45 Mio. € um spätestens im GJ 26 das rund 6 % EBIT-Ziel mit ca. 1,5 Mrd. € Umsatz zu erreichen und das operative EBIT im GJ 25 zu stärken
  • Partnerschaften: Volkswagen Tochter PowerCo beauftragt Prototypen
  • Ausblick für 2024: Operatives EBIT am unteren Ende des prognostizierten Korridors von 25 bis 40 Mio. € und Umsatzziel von 1,3 Mrd. € trotz anhaltend schwieriger Marktlage bestätigt

Mit diesem KI-generierten Bild einer futuristischen Verpackung wirft Koenig & Bauer einen Blick in die Zukunft – bereit, diese als Universalanbieter mit individuell zugeschnittenen Produkten und Technologien aktiv mitzugestalten.

Die Koenig & Bauer AG („Koenig & Bauer“, WKN: 719350 / ISIN: DE0007193500), ein weltweit führender Technologieanbieter von Spezialdruckanwendungen mit besonderem Fokus auf den Verpackungsbereich, blickt auf ein herausforderndes erstes Halbjahr 2024 zurück. Mit Blick auf die Rahmenbedingungen ist positiv zu werten, dass sich die Themen Inflation und Zinsen in diesem Jahr etwas beruhigen, nachdem die letzten Jahre von Krisen, Kriegen, hohen Inflationsraten und steigenden Zinsen geprägt waren. Jedoch befindet sich Koenig & Bauer nach wie vor, wie nahezu alle produzierenden Unternehmen, in einer anhaltend schwierigen Marktlage.

Trotzdem konnte das Unternehmen vor wenigen Tagen das operative Ergebnis für 2024 am unteren Ende des prognostizierten Korridors von 25 bis 40 Mio. € und das prognostizierte Umsatzziel von rund 1,3 Mrd. € bestätigen. Die Herausforderungen bleiben allerdings hoch. Wie angekündigt, hat Koenig & Bauer das Fokusprogramm “Spotlight”, das sowohl Ertragssteigerungsmaßnahmen in profitablen als auch Umstrukturierungsmaßnahmen in nicht profitablen Bereichen umfasst, auf Basis der drupa-Impulse skaliert. Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Pleßke kommentiert: „Mit “Spotlight” setzen wir auf eine Kombination aus Kostenoptimierung, Prozessverbesserungen und gezielten Investitionen in zukunftsträchtige Technologien und Märkte. Dieses Programm wird uns helfen, die aktuellen Herausforderungen zu meistern und unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.“

Verbesserte Auftragslage auch dank drupa: Höchster Halbjahresauftragsbestand erreicht

Im ersten Halbjahr 2024 ist der Auftragseingang auch durch die drupa, die weltweit größte Fachmesse für die Druck- und Grafikindustrie, um 16,0 % auf 641,5 Mio. € angestiegen. Auch führte der Auftragseingang zu einem Auftragsbestand von 1.021,0 Mio. €, der damit den höchsten Halbjahreswert in der jüngsten Unternehmensgeschichte markiert. Dieser Auftragsbestand wirkt zu einem großen Teil nach dem Jahr 2024 und verteilt sich unterschiedlich auf die Segmente. Nicht nur deshalb war die drupa für Koenig & Bauer von unschätzbarem Wert. Das Unternehmen konnte an ihr auch ablesen, dass sich die Investitionsbereitschaft der Kund:innen langsam wieder zu erholen scheint. Zugleich war sie aber auch ein Proofpoint für die Strategie, denn das Kundenfeedback hat gezeigt, dass Koenig & Bauer mit seiner Produkt- und Marktstrategie absolut richtig liegt.

Umsatz- und Ergebnisbeitrag in herausforderndem Marktumfeld erwartungsgemäß unter Vorjahr

Jedoch haben hauptsächlich nicht operative außerordentliche Aufwendungen, vorwiegend für die Leitmesse drupa, das Ergebnis im zweiten Quartal erwartungsgemäß mit circa 10 Mio. € belastet. Neben diesem Einmaleffekt ist das operative EBIT im zweiten Quartal mit -13,7 Mio. € wie prognostiziert leicht schlechter als das operative EBIT in Q1 mit -10,2 Mio. €. Jedoch: auf Monatsbasis zeigt sich beim Konzern-EBIT im Juni eine gegenüber April und Mai verbesserte Lage mit einem positiven EBIT-Beitrag. Zum Halbjahr lag das operative EBIT bei -23,9 Mio. €, entsprechend das Konzern-EBIT bei -33,9 Mio. € (Vj.: -5,4 Mio. €). Die EBIT-Marge reduzierte sich entsprechend von -0,9 % im Vorjahreshalbjahr auf -6,4 % im ersten Halbjahr 2024. Bei einem unter Vorjahresniveau liegenden Zinsergebnis von -12,7 Mio. € (Vj.: -7,9 Mio. €) ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von -46,6 Mio. € (Vj.: -13,3 Mio. €). Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag reduzierte sich das Konzernergebnis zum 30. Juni 2024 von -10,6 Mio. € im Vorjahreshalbjahr auf -49,3 Mio. €. Dies entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von -2,99 € (Vj.: -0,65 €).

Der Konzernumsatz lag im ersten Halbjahr in einem herausfordernden Marktumfeld bei 532,0 Mio. € und damit um 10,8 % unter dem entsprechenden Wert des Vorjahreszeitraums (Vj.: 596,4 Mio. €). Ursächlich hierfür sind insbesondere der Rückgang im Auftragseingang im Segment Sheetfed im dritten Quartal 2023 sowie ein produktionsbedingter geringerer Percentage-of-Completion (POC)-Leistungsfortschritt als im Vorjahr in der Geschäftseinheit Banknote Solutions. Es konnte aber eine Verbesserung im zweiten Quartal um 25,6 Mio. € auf 278,8 Mio. € erzielt werden. Auch deshalb rechnet das Unternehmen mit einem umsatz- und ertragsstarken zweiten Halbjahr 2024, um das operative Jahresergebnis zu erreichen.

Gemischtes Bild in den Segmenten

Das Segment Sheetfed konnte den Auftragseingang nach sequenziellen Steigerungen in den letzten drei Quartalen weiter verbessern und erreichte zum ersten Halbjahr 2024 einen Wert von 350,8 Mio. € (Vj.: 342,1 Mio. €). Der Umsatz lag aufgrund der schwachen Auftragslage im dritten Quartal 2023 bei 290,6 Mio. € und damit 17,5 % unter dem Vorjahreswert. Das EBIT lag mit -8,4 Mio. € zum 30. Juni 2024 unter dem Vorjahreshalbjahr von 9,4 Mio. € und enthält anteilig die drupa-Aufwendungen, was zu einer EBIT-Marge von -2,9 % (Vj.: 2,7 %) führte.

Der Auftragseingang des Segments Digital & Webfed von 54,4 Mio. € (Vj.: 73,1 Mio. €) spiegelt die aktuell temporäre Schwäche des Marktes für Wellpappe wider. Im zweiten Quartal konnten jedoch gute Verkaufserfolge für den digitalen Pre-Print von Wellpappendecklagen erzielt werden. Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 7,4 % auf 75,3 Mio. €. Das EBIT lag nach sechs Monaten bei
-16,1 Mio. € (Vj.: -11,2 Mio. €) und enthält anteilig die drupa-Aufwendungen, was einer EBIT-Marge von -21,4 % (Vj.: -16,0 %) entspricht.

Der Auftragseingang im Segment Special lag zum 30. Juni 2024 mit 251,3 Mio. € um 62,8 % über dem Vorjahreswert von 154,4 Mio. €. Im zweiten Quartal lagen die Bestellungen mit 197,2 Mio. € über denen des ersten Quartals mit 54,1 Mio. €, blieben aber hinter dem starken Auftragseingang aus dem vierten Quartal zurück. Diese starken Schwankungen im Auftragseingang sind dem Regierungs- und Großanlagengeschäft geschuldet. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 reduzierte sich um 7,5 % auf 180,4 Mio. €. Ursächlich hierfür war hauptsächlich ein produktionsbedingter geringerer Percentage-of-Completion-(POC)-Leistungsfortschritt als im Vorjahr für Kundenaufträge in der Geschäftseinheit Banknote Solutions. Daher lag das EBIT bei -13,1 Mio. € zum 30. Juni 2024 (Vj.: -1,2 Mio. €) und enthält anteilig die drupa-Aufwendungen. Entsprechend lag die EBIT-Marge bei -7,3 % (Vj.: -0,6 %).

Eckdaten zum Fokusprogramm “Spotlight”

Im Rahmen des Fokusprogramms “Spotlight” arbeitet Koenig & Bauer sowohl an Ertragssteigerungsmaßnahmen in profitablen als auch an Umstrukturierungsmaßnahmen in nicht profitablen Bereichen. Wie angekündigt, hat das Unternehmen auf Basis der realen Effekte nach der drupa, “Spotlight” nun entsprechend skaliert und weiter detailliert. Es besteht primär aus Maßnahmen zur Kostenverbesserung in der Holding und im Segment Digital & Webfed in Würzburg sowie im Segment Special an verschiedenen Standorten. Dabei ist mit Sonderergebniseinflüssen in Höhe von 30 bis 45 Mio. € zu rechnen. Diese werden als Sondereffekt im Geschäftsjahr 2024 aufwandswirksam in das Konzernergebnis eingehen und betreffen hauptsächlich Sach- und Personalkostenanpassungen. Der bereits eingeschlagene Weg, um spätestens im Geschäftsjahr 2026 das rund 6 % EBIT-Ziel bei einem Konzernumsatz von ca. 1,5 Mrd. € zu erreichen und das operative EBIT in 2025 zu stärken, wird auch durch das Fokusprogramm “Spotlight” abgesichert. Finanzvorstand und Segmentvorstand Special, Dr. Stephen Kimmich, kommentiert: “Damit folgen wir einem klaren Plan, um das Unternehmen gestärkt aus der angespannten Marktphase zu führen. Die Zukunft von Koenig & Bauer muss profitabler aussehen”, und ergänzt: “Es ist an der Zeit, die Ergebnisse der Produkt- und Marktinitiativen der letzten Jahre profitabel einzufahren - darauf fokussieren wir uns mit „Spotlight“.”   

Partnerschaften: Volkswagen Tochter PowerCo beauftragt Prototypen

Im Juni 2023 haben die Volkswagen Tochter PowerCo und Koenig & Bauer ihre gemeinsame Kooperation im Bereich der lösemittelfreien (trockenen) Elektrodenbeschichtung als Teil der nachhaltigen Batteriezellfertigung bekanntgegeben. Im Rahmen dieser Kooperation hat
Koenig & Bauer eine Anlage zur lösungsmittelfreien Trockenbeschichtung entwickelt, PowerCo bringt Material und Prozesswissen ein. PowerCo hat nun eine nahezu baugleiche Version der Anlage bei Koenig & Bauer in Auftrag gegeben. Hiervon versprechen sich beide Parteien eine weitere Beschleunigung des gemeinsamen Entwicklungsprojekts, um die hohen Entwicklungsziele zu erreichen.

Ausblick für 2024

Die Koenig & Bauer AG bestätigt das operative Ergebnis für 2024 am unteren Ende des prognostizierten Korridors von 25 bis 40 Mio. € und das prognostizierte Umsatzziel von rund 1,3 Mrd. € trotz der anhaltend schwierigen Marktlage. Nach den Aufwendungen für “Spotlight” in Höhe von 30 bis 45 Mio. € sowie den nicht operativen außerordentlichen Kosten in Höhe von circa 10 Mio. €, hauptsächlich für die Leitmesse drupa, wird sich ein Konzern-EBIT zwischen -15 und -30 Mio. € ergeben. Dabei sollen die Segmente Special und Digital & Webfed einen überproportionalen Beitrag sowohl zum EBIT als auch zum Umsatz leisten. Koenig & Bauer rechnet mit einem umsatz- und ertragsstarken zweiten Halbjahr 2024, um das operative Jahresergebnis zu erreichen.

Zahlen auf einen Blick

Die Mitteilung für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2024 steht als PDF-Download [hier] zur Verfügung.

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Lena Landenberger
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