- Alle Segmente tragen zum Anstieg des Konzernumsatzes um 6,3 % auf 1.185,7 Mio. € bei
- EBIT übertrifft mit 22,0 Mio. € eigene konkretisierte Prognose und Markterwartungen – Digital & Webfed mit deutlicher Ergebnisverbesserung
- Mit dem Titelthema des Geschäftsberichts Metamor[e]phose stellt Koenig & Bauer die eigene Fähigkeit zur Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit in den Fokus
- Starkes zweites Halbjahr, getrieben durch P24x und effizienteren Umgang mit Lieferketten- und Kapazitätsherausforderungen
- Ausblick 2023: Weiteres Wachstum mit 1,3 Mrd. € Umsatz und rund 3 % EBIT-Marge erwartet
- Mittelfristplanung sieht einen Umsatz von 1,8 Mrd. € bei einer EBIT-Marge von 8–9 % vor – bereits in 2025 sollen 1,5 Mrd. € und 6–7 % erzielt werden
Die Koenig & Bauer AG, Würzburg („Koenig & Bauer“, WKN: 719350 / ISIN: DE0007193500), hat im Geschäftsjahr 2022 profitables Wachstum erzielt und konnte in einem herausfordernden Umfeld die eigene EBIT-Prognose sowie die Markterwartungen übertreffen.
„Die Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr belegt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um nachhaltiges Wachstum zu erzielen. In allen wesentlichen Kennzahlen konnten wir uns steigern“, zeigt sich Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher von Koenig & Bauer, vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen mit dem erzielten Jahresergebnis zufrieden. Pleßke ergänzt: „Daher haben wir uns auch ganz bewusst für das Motto „Metamor[e]phose“ für unseren Geschäftsbericht entschieden. Denn es ist zugleich Unternehmensmaxime und DNA unserer über 200-jährigen Unternehmensgeschichte, sich stetig weiterzuentwickeln und zeigt, wie wichtig Anpassungsfähigkeit seit jeher für uns ist, und wie unsere Strategie Exceeding Print und unser Effizienzprogramm P24x ermöglicht, die notwendige Transformation zu meistern.“
Alle drei Segmente tragen zum Anstieg des Konzernumsatzes um 6,3 % auf 1.185,7 Mio. € bei, EBIT übertrifft mit 22 Mio. € die eigene konkretisierte Prognose
Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2022 um 6,3 % auf 1.185,7 Mio. € und lag damit am oberen Ende der im November konkretisierten Bandbreite von 1.160 – 1.190 Mio. €. Wie bereits im Vorjahr wurden knapp 30 % des Umsatzes im Servicebereich erzielt. Alle drei Segmente haben zu diesem Anstieg beigetragen – Digital & Webfed sogar mit einer zweistelligen Wachstumsrate. Insbesondere im vierten Quartal 2022 zeigte Koenig & Bauer mit einem Umsatz von 380,0 Mio. € (Vj: 328,4 Mio. €) und einem EBIT von 25,0 Mio. € (Vj: 11,8 Mio. €) eine signifikante Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Kumuliert konnte mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22,0 Mio. € sowohl die eigene konkretisierte Prognose von 15 – 20 Mio. € (EBIT-Marge: 1,3 % – 1,7 %) als auch die Markterwartungen übertroffen (Vorjahr: 28,5 Mio. €; 2,6 %) werden. Die EBIT-Marge lag bei 1,9 %. Unter Berücksichtigung der im Vorjahr vorgenommenen Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x von rund 23 Mio. € gelang Koenig & Bauer damit eine deutliche Verbesserung der operativen Profitabilität. Haupttreiber für diese Entwicklung waren insbesondere der effizientere Umgang mit den Herausforderungen durch Liefer- und Kapazitätsengpässen sowie die erzielten Erfolge der durchgeführten Maßnahmen des Effizienzprogramms. Demgegenüber stand ein massiver Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise, die nicht in vollem Umfang und nur zeitverzögert durch angekündigte bzw. realisierte Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden konnten.
Unter Berücksichtigung des Zinsergebnisses von -8,8 Mio. € ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 13,2 Mio. €. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag von -2,1 Mio. € lag das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2022 bei 11,1 Mio. €. Dies entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,63 €.
Der Auftragseingang lag Ende Dezember 2022 mit 1.329,3 Mio. € um 3,0 % über dem bereits guten Vorjahreswert. Die Book-to-bill-Ratio im vierten Quartal von 0,8 war ebenfalls im Bereich der eigenen Planungen. Der Auftragsbestand erreichte 950,4 Mio. € und übertraf damit deutlich das Vorjahresniveau.
Beschleunigte Umsetzung des Effizienzprogramm P24x
Das Unternehmen arbeitet auch im Geschäftsjahr 2022 erfolgreich an dem im September 2020 verabschiedeten Effizienzprogramm P24x. Durch die beschleunigte Umsetzung konnten bereits zum Jahresende 2022 Kosteneinspareffekte von rund 92 Mio. € erzielt werden. Dazu haben insbesondere Maßnahmen, die auf die Produktivitätssteigerung des Konzerns abzielen sowie durch die Anpassung der Kapazitäten und der geringeren Qualitätsaufwendungen maßgeblich beigetragen. Hinzu kamen wesentliche positive Einkaufseffekte durch erfolgreich durchgeführte Lieferantengespräche und optimierte Skontobeziehungen, die ebenso den aktuellen Preissteigerungen grundlegend entgegenwirken. Weitere Potenziale konnten im F&E-Bereich, z.B. durch den Serienanlauf von ausgewählten Maschinen, generiert werden.
Positive Entwicklung in den drei Segmenten – Digital & Webfed mit deutlicher Ergebnisverbesserung
Das Segment Digital & Webfed reduzierte seinen negativen Ergebnisbeitrag in 2022 deutlich. So wurde bei einem Umsatz von 139,8 Mio. € ein EBIT von -19,3 Mio. € erwirtschaftet. In 2021 lag das EBIT noch bei -38,5 Mio. € und wurde durch die Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für P24x mit rund 6 Mio. € negativ beeinflusst. Damit hat das Segment mit seinen zukunftsträchtigen Geschäftsbereichen im industriellen Digitaldruck, im vielseitigen Wellpappenbereich sowie im wachsenden Markt der flexiblen Verpackung eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielt. Im Segment Sheetfed konnte der Umsatz erneut dank der Zuwächse bei den Bogenoffset-Maschinen und bei der Postpressfamilie von 642,4 Mio. € auf 672,2 Mio. € gesteigert werden. Das Segment-EBIT betrug 19,0 Mio. € (Vj: 24,0 Mio. €) und ist damit weiterhin auf profitablem Wachstumskurs. Im Vorjahreszeitraum wurde das EBIT durch Anpassung von Restrukturierungsrückstellungen für P24x mit rund 9 Mio. € positiv beeinflusst. Das Segment Special setzte in 2022 417,1 Mio. € um (Vj: 390,2 Mio. €) und erzielte ein EBIT von 23,2 Mio. € (Vj: 34,9 Mio. €). In diesem Segment wurde das EBIT im Vorjahreszeitraum um rund 18 Mio. € positiv durch die Anpassung von Restrukturierungsrückstellungen für P24x beeinflusst.
Nachhaltigkeit als Markenkern
Nachhaltigkeit ist seit langem bei Koenig & Bauer Teil der Identität. Und das Unternehmen arbeitet auch hier daran, stetig noch besser zu werden. Daher übernahm Koenig & Bauer im Berichtsjahr Verantwortung für mehr Klimaschutz und ist bedeutende Schritte auf dem Weg zu CO2-neutraler Produktion gegangen. So stellt das Unternehmen künftig einen Teil seines Strombedarfs selbst nachhaltig vor Ort her – das dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch der autarken Energieversorgung. Im Rahmen der Konzernstrategie Exceeding Print arbeitet der Druckmaschinenhersteller daran, bis 2030 in seinen Produktionswerken komplett CO2-neutral bei den Scope 1 und 2-Emissionen zu arbeiten. Auch Kund:innen profitieren davon, dass Koenig & Bauer sowohl bei der Digitalisierung als auch im Energiemanagement neue Maßstäbe setzt, beispielsweise. mit dem neuen Energiemanagementsystem, das die Digital-Unit entwickelt hat. Das Unternehmen will jedoch nicht nur selbst Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit sein, sondern auch andere Marktteilnehmer motivieren, diesen Weg mitzugehen. Daher wurde in 2022 der von Koenig & Bauer eigens dafür in ins Leben gerufene Green Dot Award verliehen. Damit will Koenig & Bauer jährlich eine visionäre Führungspersönlichkeit mit herausragenden Ideen auszeichnen, die bereits in besonderer Weise innovative Beiträge zum nachhaltigen Drucken geleistet hat. Zur selbstverständlichen Verantwortung als Unternehmen gehört auch, dass Koenig & Bauer über den Tellerrand hinausblickt und dort, wo nötig, den Schwächsten in der Gesellschaft hilft.
Ausblick 2023: Wachstum in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld erwartet
Im aktuellen Geschäftsjahr werden die massiven Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine, die unverändert hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie die straffere Geldpolitik der internationalen Notenbanken infolge der über dem Zielkorridor liegenden Inflationsrate anhalten. Der konjunkturelle Gegenwind wird damit stark bleiben und das gesamtwirtschaftliche Wachstum weiter an Dynamik verlieren. Für das Geschäftsjahr 2023 plant Koenig & Bauer trotz dieser herausfordernden makroökonomischen Gesamtlage mit einem Konzernumsatz von 1,3 Mrd. € bei einer EBIT-Marge von rund 3 % und erwartet, dass das Segment Digital & Webfed einen überproportionalen Beitrag sowohl zur EBIT- als auch zur Umsatzsteigerung leisten kann. „Wir sehen uns mit unserer starken Positionierung in zukunftsträchtigen Produktsegmenten und der Fortsetzung unseres Effizienzprogramms P24x gut gerüstet für die vor uns liegenden Herausforderungen“, kommentiert der Finanzvorstand, Dr. Stephen Kimmich, und ergänzt: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass wir auch in einem schwierigen Umfeld Wachstum erzielen können.“
Mittelfristige Ziele auch um Inflationseffekte angepasst
Die Koenig & Bauer-Gruppe geht davon aus, mittelfristig ein Umsatzniveau im Konzern von rund 1,8 Mrd. € und eine EBIT-Marge von 8–9 % zu erreichen.
Eine weitere Zielsetzung ist die Absenkung des Net Working Capitals auf einen Wert von maximal 25 % des Jahresumsatzes. Dabei soll bereits im Jahr 2025 ein Umsatz von 1,5 Mrd. € und eine EBIT-Marge von 6–7 % erzielt werden.
Der Geschäftsbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung.