Achtfarben-Rapida 106 mit LED-UV in ÖsterreichOberdruck – der Nahversorger für Printmedien

Das Osttiroler Unternehmen Oberdruck investierte kürzlich in eine Achtfarben Rapida 106 mit Bogenwendung für die 4 über 4-Produktion mit LED-UV-Technologie. Der Mut für die Investitionsentscheidung wird mit einer Reihe von handfesten Vorteilen belohnt. Welche das konkret sind, hat der österreichische Fachjournalist Knud Wassermann bei einem Besuch in Lienz erfahren.

Vor etwa einem Jahr machte sich Hans Oberbichler gemeinsam mit Produktionsleiter Michael Platter auf den Weg zu KBA nach Radebeul, denn es stand bei dem Osttiroler Unternehmen eine Ersatzinvestition für eine in die Jahre gekommene Achtfarbenmaschine an. Hans Oberbichler hat sich aus der operativen Geschäftsführung von Oberdruck zurückgezogen, unterstützt das Unternehmen jedoch bei der strategischen Weiterentwicklung und anstehenden Investitionsentscheidungen. Im Rahmen einer Open House konnten die beiden hautnah die Unterschiede zwischen konventioneller, HR- und LED-UV-Trocknung vergleichen. Die dabei gewonnenen Eindrücke fasste Produktionsleiter Michael Platter kurz und bündig zusammen: „LED-UV, das ist die Zukunft.“ Alles andere könne man vergessen. Und selbst HR-UV mit eisendotierten UV-Trocknern sei nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu LED-UV.

Regionalität ist gelebte Praxis

Oberdruck ist ein regional stark verwurzelter Druckdienstleister, der hauptsächlich den Osttiroler Markt betreut. Abseits von Hauptverkehrsadern hat sich Osttirol seinen ursprünglichen und authentischen Charakter bewahrt. Regionalität ist für die Bewohner Osttirols nicht nur ein Schlagwort, das den Zeitgeist zum Ausdruck bringt, sondern gelebte Praxis. Daher greifen die Menschen gerne auf ortsansässige Betriebe zurück. In diesem Zusammenhang erzählt Hans Oberbichler eine Anekdote und kann sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen: „Ein Osttiroler Paar hat für seine Hochzeit eine Zeitung bei einem Online-Drucker bestellt – so weit, so gut. Kurz vor dem Termin ist eine E-Mail eingetroffen, dass man die Zeitung erst am Montag liefern kann. Hier sind wir natürlich gerne eingesprungen und haben die Zeitung pünktlich zur Hochzeit geliefert.“

Gesamtpaket stimmt

„So etwas spricht sich natürlich herum und die Leute wissen einfach unsere Flexibilität und Verlässlichkeit zu schätzen.“ Geschäftsführerin Silvia Oberbichler: „Die Kunden erkennen einfach, dass bei uns das Gesamtpaket stimmt.“ 20 Mitarbeiter sorgen dafür, dass dies so bleibt und verleihen dem Unternehmen von der Vorstufe über den Druck bis zur Weiterverarbeitung die angesprochene Flexibilität. Da der Standort Lienz „etwas weg vom Schuss liegt“, wie es Hans Oberbichler formuliert, habe das Thema Produktionssicherheit eine besondere Bedeutung. Dementsprechend hat man sich auch in der Technik abgesichert und in allen Bereichen für Back-ups gesorgt. Ein großzügig dimensioniertes Papierlager ermöglicht es außerdem, sehr rasch auf Anforderungen des Marktes zu reagieren.

Eingespielter Workflow

Für eine gewisse Grundauslastung sorgen mehrere Periodika zu denen unter anderem der Osttiroler Bote gehört, der in einem sehr engen Zeitfenster in einer Auflage von rund 17.000 Exemplaren im Bogenoffsetdruck produziert wird. Mittwoch um 19:30 Uhr treffen die letzten Daten ein und bereits um Mitternacht muss ein Großteil der Auflage mit einem Umfang von 96 bis 112 Seiten ausgeliefert werden. Der Osttiroler Bote ist zweifelsohne das größte Periodikum, aber das Know-how und der eingespielte Workflow kommen auch anderen Projekten zugute. Daneben druckt das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit lokalen Agenturen und Grafikern anspruchsvolle Akzidenzen. Wobei der Trend qualitativ eindeutig nach oben zeigt, wie Silvia Oberbichler versichert.

Nur Papier transportiert Emotionen

Anfang Mai wurde die neue Rapida 106-8 SW4+L ALV2 LED-UV FAPC installiert. Der etwas sperrige Name weist auf eine Achtfarben-Maschine mit Wendung für die 4 über 4-Produktion und einem Lackwerk für Dispo- oder UV-Lack, zweifache Auslageverlängerung und vollautomatischen Plattenwechsel hin. Im Zentrum steht jedoch die LED-UV-Technologie, die dem Unternehmen neue Möglichkeiten verleiht. In diesem Zusammenhang hebt Hans Oberbichler aber nicht in erster Linie die schnelleren Durchlaufzeiten hervor, sondern reflektiert viel mehr über das Thema Qualität, gerade in Verbindung mit Naturpapieren: „Kreative erkennen wieder, welche Rolle die Haptik in der Kommunikation spielt und, dass sich damit im Gegensatz zu elektronischen Medien Emotionen transportieren lassen.“

Mit der LED-UV-Technologie bleibt die Haptik der Naturpapiere erhalten, was Agenturen zu schätzen wissen. Hans Oberbichler greift bei dieser Gelegenheit in einen Fundus an Druckmustern und legt einige sehr überzeugende Beispiele auf den Tisch. Hier fallen vor allem die hohe Brillanz und gute Durchzeichnung selbst schwerer Druckformen auf. Bei einem genaueren Blick wird auch sichtbar, dass bei den Drucksachen aufgrund der elastischen Polymerisation der LED-UV-Farben selbst bei einer hohen Farbbelegung der Falz nicht zum Aufbrechen tendiert.

Wobei man die sofortige Aushärtung der LED-UV-Farben bei Oberdruck nicht unter den Tisch kehren möchte. Sie sei aber in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Durch den nahezu vollständigen Verzicht auf Puder konnte man etwa die Effizienz an den Falzmaschinen und dem Sammelhefter deutlich steigern und insgesamt den Reinigungsaufwand im Druck und der Weiterverarbeitung enorm reduzieren. Wenn man diese und weitere Faktoren wie etwa das geringere Risiko des Ablegens im Stapel berücksichtigt, seien die höheren Kosten für die LED-UV-Farben überhaupt kein Thema, das ins Gewicht falle, wie Silvia Oberbilcher nach den vorliegenden Erfahrungen versichert.

Never change a running system

Bei den Verbrauchsmaterialien verlässt man sich bei Oberdruck auf das Starterpaket von KBA, das aufeinander abgestimmte Farben, Wasch- und Feuchtmittel sowie Gummitücher umfasst. „Die Materialien sind ausgetestet und haben uns einen problemlosen Start in das Thema LED-UV ermöglicht“, versichert Hans Oberbichler. Klar könne man an der einen oder anderen Stelle etwas einsparen, was aber meistens auf Kosten der Produktivität der Druckmaschine gehe. Deshalb verlasse man sich gerne auf die Empfehlungen von KBA. Zumal die gesamte Bandbreite an Farben zur Verfügung stehe.

Die LED-Trockner haben ebenso den Ruf teuer zu sein. Aber auch hier gebe es hieb- und stichfeste Argumente, die dies entkräften. Dazu gehöre etwa die Lebensdauer der LED-Trockner, die bei ca. 20.000 Stunden liegt. Herkömmliche UV- oder HR-UV-Trockner bringen es gerade einmal auf 2.000 Betriebsstunden. Alleine schon diese Tatsache rechtfertige den Mehrpreis, gibt Hans Oberbichler zu bedenken und führt den geringeren Energieverbrauch als weiteren Pluspunkt an. Zusätzlich seien die LED-UV-Trockner sofort betriebsbereit und würden keine Abwärme produzieren. Dies kann bei anderen Verfahren zu Problemen wie dem Aufquellen der Gummitücher, Farbnebeln oder dem Auflösen der Farbfolien in den Farbkästen führen und auch die Verarbeitung von temperaturempfindlichen Bedruckstoffen wird nicht gerade erleichtert. Deshalb positioniert KBA HR-UV-Trockner in einem eigenen Turm und umgeht so diese Probleme. Bei der LED-UV-Technologie sei man in der Positionierung der Trockner wesentlich flexibler. Bei Oberdruck ist das vor der Wendung und nach dem Lackwerk. Aus all diesen Gründen gibt man bei KBA mittlerweile der LED-UV-Technologie den Vorzug.

LED-UV überzeugt auf der ganzen Linie

Oberdruck ist nach drei Monaten von der LED-UV-Technologie absolut überzeugt und die Einschätzung des Produktionsleiters Michael Platter „LED-UV ist die Zukunft“ hat sich für das Unternehmen bestätigt. Zumal man damit in Kombination mit dem UV-Lackwerk neue Kunden ansprechen kann, die auf qualitative Spitzenleistungen Wert legen.

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