- Mehr stimmberechtigtes Grundkapital als im Vorjahr vertreten
- Unternehmen weiter auf Erholungskurs – P24x bringt Steigerung der operativen Ertrags- und Finanzkraft
- Hohe Fertigungstiefe und vertikale Integration helfen bei den aktuell gestörten Lieferketten
- Strategie „Exceeding Print“ beschreibt das künftige Handeln und geht weit über das „Drucken“ hinaus
- Hauptversammlung beruft Dipl.-Kfm. Carsten Dentler als Vertreter der Anteilseigner mit großer Mehrheit erneut in den Aufsichtsrat
Insgesamt rund 64 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals – und damit mehr als im Vorjahr – war heute auf der 97. Ordentlichen Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG vertreten. Die infolge der zum Zeitpunkt der Einberufung nicht abschätzbaren pandemischen Situation zum dritten Mal virtuell stattgefunden hat. Anteilseigner bzw. Bevollmächtigte konnten ihre Fragen zur Tagesordnung vorab online einreichen und in diesem Jahr erstmalig während der Veranstaltung schriftliche Nachfragen stellen sowie Stellungnahmen in Schrift- oder Videoform einbringen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Professor Dr.-Ing. Raimund Klinkner, eröffnete die Hauptversammlung um 11 Uhr zunächst mit einem Statement zu dem Angriffskrieg in der Ukraine, bevor er in die Tagesordnung als Versammlungsleiter eintrat. Klinkner erläuterte im Bericht des Aufsichtsrats die Schwerpunkte der Tätigkeit, zu denen neben der Stabilisierung und Steigerung der operativen Ertrags- und Finanzkraft des Konzerns strategische Themen zur Weiterentwicklung mit den Säulen Digitalisierung, Modularisierung und Nachhaltigkeit im besonderen Fokus standen. Im Anschluss fasste er aus Sicht als Aufsichtsratsvorsitzender die Entwicklung des Unternehmens auch im Kontext der aktuellen weltweiten Herausforderungen zusammen und resümierte: „Damit müssen wir als Gesellschaft und als Unternehmen umgehen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass Koenig & Bauer für all diese Herausforderungen gut aufgestellt ist.“
Erfolgreiche Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 und darüber hinaus
In seiner Rede blickte Vorstandssprecher, Dr. Andreas Pleßke, auf ein zugleich positives aber auch herausforderndes Jahr. Trotz der vorherrschenden Covid-19-Pandemie und den aktuellen Rahmenbedingungen, wie Lieferengpässen und damit einhergehenden Material- und Energieteuerungen, ist es Koenig & Bauer gelungen, die Jahresprognose mit einem Umsatz von 1.115,8 Mio. € zu erreichen und mit einem EBIT von 28,5 Mio zu übertreffen. Pleßke erläuterte, wie dazu neben dem Effizienzprogramm P24x das bewährte, breite und diversifizierte Produktportfolio beigetragen hat: „Ein Unternehmen ist nicht über 200 Jahre hinweg erfolgreich, wenn es keinen Pioniergeist in sich trägt und dafür stehen beispielhaft die technisch führenden Entwicklungen im Digitaldruckbereich, den erfolgreichen Markteintritt in den Markt für die Bedruckung von Wellpappe und last but not least unsere Apps ValiCash™ und Smill™, die eine Brücke zwischen der physischen Welt des Drucks und der digitalen Welt schlagen.“ Auch wies er mit Blick auf den hohen Grad an vertikaler Integration und der hohen Fertigungstiefe auf eine weitere Besonderheit des Unternehmens hin. Diese galten lange Zeit als überholt und zahlen sich nun in Zeiten gestörter globaler Lieferketten und damit einhergehender Materialknappheit mehrfach aus. Zudem entsprechen sie dem aktuellen Nachhaltigkeitszeitgeist mehr denn je. Hinsichtlich der adressierten Endmärkte, insbesondere dem strukturell wachsenden Markt für Verpackungen, den die Pandemie sogar beflügelt hat, ist das Unternehmen gut aufgestellt. Menschen bestellten noch mehr online. Neben dem aktuellen Smartphone in einer hoch veredelten Faltschachtel landen vermehrt verpackte Lebensmittel in der Wellpappenversandbox. Koenig & Bauer übernimmt hier eine besondere Rolle und Verantwortung, denn das Unternehmen beherrscht alle industriellen Druckverfahren auf nahezu allen Substraten – auch auf Wellpappe.
Mit „Exceeding Print“ richtete der Vorstandssprecher zugleich seinen Blick in die Zukunft des Konzerns. Die Strategie geht weit über das Thema „Drucken“ hinaus und ist die Antwort auf den ständigen Wandel und beschreibt das zukünftige Handeln. Pleßke ging in seiner Rede detailliert auf die Säulen „Nachhaltigkeit“ und „Modularisierung“ ein. Der Finanzvorstand, Dr. Stephen Kimmich erläuterte in seiner Rede die dritte Säule „Digitalisierung“. Alle drei Säulen sind die Leitplanken zur Transformation vom traditionellen Maschinenbauer zum agilen Technologiekonzern.
Die Strategie zeigt sich auch in der neuen Art der Berichterstattung, auf die der Finanzvorstand einging, bevor er den Aktionär:innen in seiner Rede die starken Gesamtjahresergebnisse 2021 einordnete. Zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2022 kommentierte Kimmich: „Wir haben uns in einem eingetrübten Konjunkturumfeld behauptet und konnten die Material- und Energieteuerungen durch Preisanpassungen ausgleichen.“ Das Unternehmen bestätigt weiterhin die Mittelfristziele von 1,3 Mrd. € Umsatz bei einer EBIT-Marge von mindestens 7 % sowie die Reduzierung des Net Working Capitals auf einen Wert von maximal 25 % des Jahresumsatzes, die nach Abschluss des Effizienzprogramms P24x erreicht sein sollen. Trotz der großen Unsicherheiten aufgrund der bereits beschriebenen exogenen Faktoren erwartet das Unternehmen für 2022 beim operativen Konzernumsatz und der operativen EBIT-Marge einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Dr. Stephen Kimmich ergänzt: „Damit gehen wir in 2022 einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfristziel und nutzen unsere verschiedenen Wachstumsmöglichkeiten – allen voran durch „Exceeding Print“. Dabei schließen wir ein anorganisches Wachstum nicht aus, denn M&A-Aktivitäten zählen quasi zur über 200-jährigen DNA von Koenig & Bauer.“
Dipl.-Kfm. Carsten Dentler als Vertreter der Anteilseigner mit großer Mehrheit bestätigt
Die Aktionäre des Unternehmens hatten auf der Hauptversammlung über neun der zehn Tagesordnungspunkte abzustimmen, unter anderem über die Wiederwahl von Herrn Dipl.-Kfm. Carsten Dentler als Vertreter der Anteilseigner. Mit großer Mehrheit bestätigten die Aktionär:innen diesen Vorschlag der Verwaltung. Auch wurde der Tagesordnungspunkt zwei, über die Verwendung des Bilanzgewinns der Koenig & Bauer AG, zugestimmt. Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wählten die Anteilseigner PricewaterhouseCoopers in Frankfurt am Main zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022. Allen anderen Tagesordnungspunkten wurde ebenfalls mit der erforderlichen Mehrheit zugestimmt. Eine ausführliche Übersicht zu den einzelnen Abstimmungsergebnissen sowie die Kernaussagen finden Sie auf der Homepage in der Rubrik Investor Relations unter "Hauptversammlung".