Koenig & Bauer AG veröffentlicht Bericht zum 3. QuartalZweistelliges Wachstum mit bis zu 5 % Vorsteuerrendite im Visier

  • Nach neun Monaten 22,3 % mehr Konzernumsatz als im Jahr 2015
  • Auftragseingang übertrifft mit 869,8 Mio. € Umsatz und starkes Vorjahr
  • 613,3 Mio. € Auftragsbestand sichert Auslastung bis ins Frühjahr 2017
  • Ergebnis mit 39,2 Mio. € EBIT und 34,9 Mio. € EBT weit über Vorjahr
  • Alle Segmente mit positiven Quartals- und Neunmonatsergebnissen
  • Vorstand hebt Ergebnisprognose für 2016 nochmals an  
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte KBA-Sheetfed den Umsatz um 17,5 % auf 443,8 Mio. € steigern und ein sehr positives Segmentergebnis von 17,3 Mio. € erzielen. Großformatige Rapida-Anlagen für den Faltschachteldruck haben dazu einen bedeutenden Beitrag geleistet (1)

Mit einem guten dritten Quartal ist die Koenig & Bauer-Gruppe (KBA) ihren Wachstumszielen für 2016 bei Umsatz und Ergebnis deutlich nähergekommen. Im Konzern war der Auftragseingang nach neun Monaten mit 869,8 Mio. € um 1,2 % höher als im starken Vorjahr. Die Neubestellungen übertrafen den um 22,3 % auf 831,4 Mio. € gestiegenen Konzernumsatz um mehr als 38 Mio. €. Mit 613,3 Mio. € lag der Auftragsbestand Ende September um 2,7 % über dem Vorjahr und sichert bereits die Auslastung der Werke bis ins Frühjahr 2017 hinein.  

Dazu Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann: „Unter unverändert schwierigen konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen bewährt sich unsere verstärkte Fokussierung auf die Wachstumsmärkte Verpackungs- und Digitaldruck und das Servicegeschäft. Noch erfreulicher als das beachtliche Umsatzwachstum ist die durch den hohen Periodengewinn im dritten Quartal ermöglichte deutliche Ergebnissteigerung. Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 39,2 Mio. € und einem Vorsteuerergebnis von 34,9 Mio. € konnten wir die Neunmonatswerte des Vorjahres von 6,1 Mio. € EBIT bzw. 2,1 Mio. € EBT deutlich übertreffen. Alle Segmente haben mit positiven Quartals- und Neunmonatsergebnissen dazu beigetragen.“  

Vor allem der im dritten Quartal gestiegene Gewinn bei Sheetfed stärkte die Ertragslage im Konzern. Auch das Segment Digital & Web leistete nach neun Monaten einen positiven Ergebnisbeitrag. Die Bruttomarge im Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 26,6 % auf 30,4 %. Das Konzernergebnis nach Steuern wird mit 32,5 Mio. € (2015: 2,4 Mio. €) ausgewiesen, was einem Ergebnis je Aktie von 1,98 € (2015: 0,16 €) entspricht.  

Besserer Cashflow und gute Nettoliquidität

Vor dem umsatzstarken vierten Quartal sind die Vorräte vorübergehend um 69,6 Mio. € gewachsen. Trotz des gestiegenen Working Capitals verbesserte sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch das deutlich positive Ergebnis auf –5,0 Mio. € (2015: –28,6 Mio. €). Der freie Cashflow beläuft sich auf –17,0 Mio. € gegenüber –27,8 Mio. € vor zwölf Monaten. Ende September 2016 standen liquide Mittel von 158,9 Mio. € zur Verfügung. Nach Abzug der auf 11,4 Mio. € zurückgeführten Bankverbindlichkeiten beträgt die Nettoliquidität 147,5 Mio. €. Die Absenkung des Abzinsungssatzes für inländische Pensionen von 2,4 % auf 1,3 % belastete das Eigenkapital mit 33,3 Mio. €. Trotz des Konzerngewinns stieg es nur leicht von 258,4 Mio. € auf 261,8 Mio. €. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 25,8 %.  

KBA-Flexotecnica hat 2016 für seine CI-Flexorotationen im wachsenden Markt flexibler Verpackungen deutlich mehr Neubestellungen zu verzeichnen als 2015 (2)

Positive Entwicklung in allen drei Segmenten

Im Segment Sheetfed wurde durch die Abkühlung der Konjunktur in China und anderen Exportländern mit 429,8 Mio. € der hohe Auftragseingang des Vorjahres (516,4 Mio. €) wie erwartet nicht erreicht. Auch auslastungsbedingt längere Lieferzeiten und die erforderliche Preisdisziplin bremsten das Neumaschinengeschäft. Dagegen legte der Umsatz gegenüber 2015 um 17,5 % auf 443,8 Mio. € zu. Der Auftragsbestand von 268,9 Mio. € Ende September sichert eine gute Beschäftigung der Bogenoffsetwerke bis weit ins erste Quartal 2017. Trotz der drupa-Kosten und der Entwicklungsaufwendungen für eine digitale Bogendruckmaschine stieg der Segmentgewinn auf 17,3 Mio. € (2015: 10,1 Mio. €).

Im Segment Digital & Web haben neben Bestellungen bei Rollenoffsetmaschinen weitere Aufträge von HP für eine in Würzburg gebaute Digitaldruckanlage zum Anstieg des Auftragseingangs um 11,2 % auf 100,0 Mio. € beigetragen. Der Umsatz stieg um 74,6 % auf 110,0 Mio. €. Der Auftragsbestand blieb mit 60,3 Mio. € auf einem befriedigenden Niveau. Obwohl Entwicklungsaufwendungen das Segmentergebnis belasteten, wurde mit einem EBIT von +0,6 Mio. € (2015: –12,2 Mio. €) bereits nach neun Monaten das angestrebte positive Ergebnis erreicht.  

Gestiegene Bestellungen im Wertpapier-, Blech-, Kennzeichnungs- und flexiblen Verpackungsdruck führten im Segment Special zu einem Anstieg des Auftragseingangs um 29,9 % auf 384,3 Mio. €. Der Umsatz wuchs um 22,3 % auf 338,2 Mio. €. Der gegenüber 2015 um 38,1 % höhere Auftragsbestand von 296,2 Mio. € sichert eine gute Auslastung bis weit in das kommende Geschäftsjahr. Für den gesamten Berichtszeitraum wird ein EBIT von 27,1 Mio. € ausgewiesen (2015: 15,6 Mio. €).  

Hohe Exportquote und leichter Beschäftigungsanstieg

Mit 85,2 % blieb die Exportquote auf dem hohen Vorjahresniveau. Das europäische Ausland trug mit 30,5 %, Nordamerika mit 14,0 %, die Region Asien/Pazifik mit 29,2 % sowie Lateinamerika und Afrika mit 11,5 % zum Konzernumsatz bei. Ende September 2016 waren in der KBA-Gruppe 5.332 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 47 mehr als im Vorjahr. Der höhere Personalstand resultiert aus der Konsolidierung des Anfang Juli 2016 übernommenen spanischen Stanzmaschinenherstellers Iberica AG S.A. mit 58 Mitarbeitern. Ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte und Mitarbeiter in Altersteilzeit sank die Belegschaft auf 4.808.  

Zuversicht in einem anspruchsvollen Marktumfeld

Wie der gesamte deutsche Maschinenbau spürt KBA die durch internationale Konflikte, Wirtschafts- und Finanzprobleme und politische Unsicherheiten gebremste Entwicklung der Weltwirtschaft. Die positive Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten und die bereits heute gesicherte gute Auslastung bis weit ins Frühjahr 2017 haben den Vorstand dennoch veranlasst, die schon im Halbjahresbericht nach oben korrigierte Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016 nach neun Monaten nochmals anzuheben. Bei einem Konzernumsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. € hält das Management nunmehr eine EBT-Rendite von bis zu 5 % für erreichbar.

Zahlen auf einen Blick 

Der Quartalsbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung.

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