Koenig & Bauer: Starkes Q4 sichert Zielerreichung 2024 – höhere Profitabilität für 2025 erwartet

• Vorläufige Zahlen: Starkes Q4 mit einem operativen EBIT von 46,5 Mio. € (Vj.: 32,0 Mio. €) und einem stark positiven Free Cashflow erzielt
• Vorläufige Zahlen: Umsatz bei 1.274,4 Mio. €; operatives EBIT bereinigt um “Spotlight” und drupa von 25,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2024 erreicht
• Sondereinflüsse für “Spotlight“ und Kosten für die drupa belasten erwartungsgemäß das Konzern-EBIT - legen gleichzeitig aber das Fundament für zukünftige Profitabilität
• Starke Auftragslage führt zu höchstem Jahresend-Auftragsbestand in der jüngsten Unternehmensgeschichte; dient als starke Ausgangsbasis für 2025 und darüber hinaus
• Ausblick 2025: Höhere Profitabilität bei einer leicht steigenden Umsatzentwicklung
• Zielerreichung 2026 in hohem Maße von weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen abhängig

Auf Grundlage der vorläufigen und noch nicht testierten Geschäftszahlen hat die Koenig & Bauer AG, Würzburg („Koenig & Bauer“, WKN: 719 350 / ISIN: DE0007193500) das Geschäftsjahr 2024 in einem anspruchsvollen globalwirtschaftlichen Marktumfeld wie angekündigt mit einem historisch starken Schlussquartal abgeschlossen und damit alle im November 2024 definierten Teilziele erreicht, die auch zur Erfüllung der aktualisierten Jahresprognose erforderlich waren.

Historisches Schlussquartal sichert wie prognostiziert Erreichen der Jahresziele 2024

So wurde im vierten Quartal ein operatives EBIT von 46,5 Mio. € (Vj.: 32,0 Mio. €) und ein stark positiver Free Cashflow erreicht. Für das Gesamtjahr ergab sich dadurch ein positiver Free Cashflow, obwohl er in den ersten neun Monaten noch mit -35,8 Mio. € negativ ausgefallen war.

Für das Gesamtjahr 2024 wurde wie prognostiziert bei einem Umsatz von 1.274,4 Mio. € ein operatives EBIT, bereinigt um Sondereinflüsse für das Fokusprogramm “Spotlight” und die Kosten für die Leitmesse drupa, von 25,8 Mio. € erzielt. Dazu hat auch im Schlussquartal ein überdurchschnittlicher operativer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Special mit 24,0 Mio. € beigetragen, der hauptsächlich aus einem starken Auftragseingang in Q4 2023 resultiert, sowie die Realisierung von Effizienzvorteilen aus “Spotlight“.

Das Segment Sheetfed verzeichnete nach der drupa keinen Nachfragerückgang und erzielte im Schlussquartal einen Auftragseingang von 220,8 Mio. € (+45,5 % YOY), was zugleich das stärkste Quartal des Jahres war. Dies führte auch zu dem hohen Konzern-Auftragseingang von 1.402,7 Mio. € (+8,9 % YOY) im Geschäftsjahr 2024 und erhöhte den Konzern-Auftragsbestand bei einer Book-to-Bill Ratio von 1,10 auf 1.039,8 Mio. € (+14,1 % YOY). Er markiert damit den höchsten Jahresendstand in der jüngsten Geschichte von Koenig & Bauer und dient als starke Ausgangsbasis für das Geschäftsjahr 2025 und darüber hinaus.

Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Pleßke fasst zusammen: „Die Erreichung unserer Ziele belegt die Leistungsfähigkeit und Flexibilität unseres Unternehmens und unterstreicht unsere operative Widerstandsfähigkeit sowie den Erfolg unserer “Spotlight”-Maßnahmen. Und ergänzt: Wir haben die drupa genutzt, um unsere Innovationskraft zu demonstrieren und den Austausch mit unseren Kunden zu intensivieren. Doch Investitionszurückhaltungen, geopolitische Spannungen und Handelskonflikte stellen weiterhin Herausforderungen dar. Da zahlt es sich aus, dass wir in weniger volatilen Endmärkten des Verpackungsmarkts unterwegs sind. Verpackungen aller Art werden immer gebraucht, besonders im Lebensmittel-, Pharma-, Getränke- und Konsumgütermarkt”.

Konsequente Umsetzung des Fokusprogramm “Spotlight” im drupa Jahr

Neben den Kosten für die Weltleitmesse drupa i.H.v. 10,5 Mio. € sind Sondereinflüsse für das Fokusprogramm “Spotlight” i.H.v. 50,4 Mio. € in 2024 angefallen, die das Konzern-EBIT belasten, aber gleichzeitig das Fundament für ein profitables Wachstum in den kommenden Jahren legen.

Damit sind die Sondereinflüsse für das “Spotlight”-Programm bereits über dem angestrebten oberen Ende des Korridors von 30-45 Mio. € ausgefallen, infolgedessen lag das Konzern-EBIT bei -35,1 Mio. €. Die Sondereinflüsse beinhalten im Wesentlichen Kosten für Sach- und Personalkostenanpassungen innerhalb der bereits kommunizierten Projekte “BNSx” zur Steigerung der Profitabilität im Banknotengeschäft und im Projekt “D&W 2.0” um die anhaltende Verlustsituation in Digital & Webfed zu beenden, sowie die Verschlankung der Holdingstrukturen.

Im Zuge der kontinuierlichen Umsetzung des "Spotlight"-Programms wurden bei der Koenig & Bauer MetalPrint GmbH zusätzliche Handlungsbedarfe und weitere Potenziale identifiziert. Im Projekt “Metal 2.0” wurde vom Vorstand neben den bereits vereinbarten Personal- und Sachkostenanpassungen beschlossen, das CS-MetalCan Projekt für den 2-teiligen Getränkedosendruck einzustellen. Das 2012 gestartete und 2017 öffentlich angekündigte Projekt hat bis Ende 2024 die Entwicklungsziele und avisierten Marktpotenziale nicht erreicht. Dies führte zu der oben genannten Abweichung von ca. 5,4 Mio. €. MetalPrint wird sich künftig neben seiner marktführenden Position in Offset-Druckmaschinen und Lackierlinien für den Metalldruckmarkt auf das Wachstumsfeld Digitaldruck konzentrieren.

Im Zuge der finalen Umsetzung aller Maßnahmen aus dem Fokusprogramm “Spotlight” werden im ersten Halbjahr 2025 weitere Aufwendungen im niedrigen einstelligen Mio. € Bereich erwartet, um das Projekt abzuschließen und die nachhaltige Ertragssteigerung im Konzern voranzutreiben.

Dr. Stephen Kimmich, CFO und Deputy CEO ergänzt: „Unser Fokus liegt darauf, in jedem Bereich profitabel zu sein. Wir bauen keine Maschinen um der Maschinen willen – was nicht den gewünschten Erfolg erzielt, stellen wir konsequent ein.”

Gemischte Geschäftsentwicklung in den Segmenten

Der Auftragseingang im Segment Sheetfed stieg im drupa-Jahr um 20,8 % auf 732,5 Mio. €. Maßgeblich hierfür war ein starkes Schlussquartal, das entgegen der Erwartungen nach der drupa keinen Nachfragerückgang verzeichnete und mit 220,8 Mio. € sogar das stärkste Quartal des Jahres (+45,5 % YOY) darstellte. Die zeitverzögerte Wirkung der verhältnismäßig schwachen Auftragslage in Q3 2023 führte hauptsächlich zu einem Umsatzrückgang um 5,8 % auf 734,8 Mio. €. Sequentiell verbesserten sich die Umsätze jedoch von Quartal zu Quartal, so dass in Q4 ein Umsatz von 268,4 Mio. € (+8,1 % YOY) erzielt wurde. Bei einer Book-to-Bill-Ratio von 1,0 (Vj.: 0,78) reduzierte sich der Auftragsbestand mit 407,0 Mio. € auf Vorjahresniveau. Das operative EBIT bereinigt um drupa lag bei 24,3 Mio. €, was einer operativen EBIT-Marge bereinigt um drupa von 3,3 % entspricht.

Das Segment Digital & Webfed konnte sich in 2024 noch nicht gänzlich von der temporären Schwäche des Marktes für Wellpappe erholen. Mit einem starken Schlussquartal wurde eine weitere sequenzielle Verbesserung erzielt, in Summe blieb der Auftragseingang mit 160,6 Mio. € um 10,7 % unter dem Vorjahreswert zurück. Der Umsatz reduzierte sich zum Geschäftsjahresende um 8,4 % auf 157,8 Mio. €. Grund dafür ist eine außergewöhnlich hohe Umsatzspitze im vierten Quartal des Vorjahres. Das Unternehmen hat sich auch mit Maßnahmen im Fokusprogramm “Spotlight” auf einen geringeren Umsatz eingestellt. Bei einer auf Vorjahresniveau liegenden Book-to-Bill-Ratio von 1,02 (Vj.: 1,04) erhöhte sich der Auftragsbestand leicht gegenüber dem Vorjahr auf 122,6 Mio. €. Das operative EBIT bereinigt um drupa lag bei -25,5 Mio. €, was einer operativen EBIT-Marge bereinigt um drupa von -16,2 % entspricht.

Das Segment Special konnte auf einem hohen Vorjahresniveau den Auftragseingang um 0,6 % auf 541,9 Mio. € steigern. Die Bestellungen bei Coding und Kammann lagen unterhalb des Vorjahreswertes. Dagegen ist der Auftragseingang bei MetalPrint gestiegen. Bei der Banknote Solutions lag der Auftragseingang auf dem erfreulich hohen Niveau des Vorjahres, der erneut Tender vom Bureau of Engraving and Printing (BEP) enthielt. Der Umsatz reduzierte sich leicht um 2,0 % auf 405,6 Mio. €. Ursächlich hierfür war ein lieferbedingter geringerer Percentage-of-Completion (POC)-Leistungsfortschritt als im Vorjahr in der Geschäftseinheit Banknote Solutions. Bei einer auf Vorjahresniveau liegenden Book-to-Bill-Ratio von 1,33 (Vj.: 1,30) erhöhte sich der Auftragsbestand um 35,5 % auf 513,0 Mio. €, der sich auf mehrere Jahre verteilt. Das operative EBIT bereinigt um drupa lag bei 10,7 Mio. €, was einer operativen EBIT-Marge bereinigt um drupa von 2,6 % entspricht.

Ausblick 2025: Höhere Profitabilität bei einer leicht steigenden Umsatzentwicklung

Trotz schwieriger und unsicherer weltwirtschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen, sieht sich Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2025 gut aufgestellt. Dank eines historisch hohen Auftragsbestands und zusätzlicher Einsparungen aus dem Fokusprogramm “Spotlight” erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum auf 1,3 Mrd. € bei einer Steigerung des operativen EBIT auf einem Korridor zwischen 35 - 50 Mio. €. Innerhalb dieses Korridors ist die Zielerreichung in hohem Maße von den tatsächlichen weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen in den kommenden Monaten abhängig.

Zielerreichung 2026 in hohem Maße von weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen abhängig

Koenig & Bauer sieht in 2026 einen Konzernumsatz von ca. 1,5 Mrd. € bei einer operativen EBIT-Marge von rund 6 % weiterhin als möglich an. Aufgrund der unsicheren weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen und der dazugehörigen Planungsunsicherheiten, ist aktuell ein Konzernumsatz zwischen 1,4 und 1,5 Mrd. € bei einer operativen EBIT-Marge zwischen 5 - 6 % geplant.

Das Unternehmen wird den geprüften Jahresabschluss und den Geschäftsbericht für 2024 am 26. März 2025 veröffentlichen. Am selben Tag wird Koenig & Bauer eine Telefonkonferenz (in englischer Sprache) für Analysten und Investoren abhalten. Die Telefonkonferenz wird anschließend auf der Webseite von Koenig & Bauer abrufbar sein.

Übersicht vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2024